Warum Sektionen?
Die Sektion (Autopsie) von landwirtschaftlichen Nutztieren ist vor allem als Teil einer Bestandsdiagnostik sinnvoll. Bei unklaren Gesundheitsproblemen in Ihrem Tierbestand sollten Sie mit Ihrem Tierarzt/ ihrer Tierärztin die Möglichkeit der Einsendung von einem oder mehreren Tieren zur Sektion diskutieren. Durch die Eröffnung der Tierkörper und direkten Untersuchung der einzelnen Organe ist es oftmals möglich, genaue Krankheitsdiagnosen zu stellen oder gezielt Organproben für weitere Abklärungen (z.B. Bakterienanzüchtung, Virusnachweise, etc.,) zu entnehmen. Hierdurch erhalten Sie und Ihr Tierarzt/ Ihre Tierärztin wichtige Informationen zu den in Ihrem Bestand vorliegenden Krankheiten, um daraufhin gezielte Behandlungen oder Vorbeugemassnahmen durchführen zu können. Aufgrund des steigenden öffentlichen Interesses an einer Verminderung des Medikamenteneinsatzes in der Nutztierhaltung kann Ihnen eine solche Diagnostik helfen, dass Sie auf Ihrem Betrieb Medikamente nur wenn nötig und bei Bedarf sehr gezielt einsetzen. Langfristig kann Ihnen eine Investition in gründliche diagnostische Abklärungen auf Ihrem Bestand helfen, die Tiergesundheit zu verbessern und aufrecht zu halten.
Was ist zu beachten?
Die 4 wichtigsten Punkte sind:
- Kommunikation über ihren Bestandstierarzt oder Gesundheitsdienst: Um eine bestmögliche Diagnostikkette aufrecht zu erhalten ist es wichtig, dass wir direkt mit Ihrem Bestandstierarzt oder Berater des zuständigen Tiergesundheitsdienstes kommunizieren. Diese beurteilen abschliessend ob die ermittelten Diagnosen die Bestandsproblematik erklären und können umgehend geeignete Massnahmen mit Ihnen einleiten.
- Richtige Auswahl der einzusendenden Tiere: Wir empfehlen Ihnen unbedingt die Auswahl der Tier mit Ihrem Bestandstierarzt/Bestandstierärztin zu besprechen. Die zur Untersuchung eingesandten Tiere sollten typische Krankheitszeichen zeigen und akut (d.h. seit kurzem) erkrankt sein. Nach Möglichkeit sollten Sie unbehandelte Tiere einsenden, da z.B. antibiotische Vorbehandlung bakterielle Erregernachweise verhindert. Bei Schweinen, Kälbern und kleinen Wiederkäuern haben Sie die Möglichkeit, mehr als ein Tier ohne Mehrkosten für die Sektion einzusenden. Hierdurch erhöht sich bei gleichbleibenden Kosten die Wahrscheinlichkeit einer Diagnose des eigentlichen Bestandsproblems.
- Angaben zur vorliegenden Problematik im Bestand und eventuellen vorherigen Diagnosen oder Vorbehandlungen: Je genauer die Information ist, die Sie den Pathologen mitteilen, desto gezielter können diese untersuchen. Wichtige Untersuchungen können so schnell und kosteneffizient eingeleitet werden.
- Schnelligkeit der Einsendung: Optimal werden frisch tote Tiere mittels Sektion untersucht. Der nach dem Tod eintretende Selbstverdau der Tierkörper kann (gerade bei warmen Temperaturen) die Diagnosestellung erschweren oder verunmöglichen. Tote Tiere sollten kühl (optimal 4°C) gelagert werden und so schnell wie möglich zur Untersuchung verbracht werden. Es besteht die Möglichkeit, nach vorheriger Absprache, Tiere lebend einzusenden und vor Ort bei uns euthanasieren zu lassen.